August Beckedorf


 
August Heinrich Beckedorf
Geboren    am 18.12.1896
Gestorben am 13.04.1970
Stationen: Fliegerersatz Abteilung (FEA) 2, 4, 5
                  Armee-Flug-Park (AFP) 3 und 4
                  Artillerie-Flieger-Abteilung (AFA) 207
                  Fliegerschießschule Asch/Belgien
                  Schutzstaffel 24b
                  Schutzstaffel 10 spätere Schlachtstaffel

 
Anerkannte Abschüsse:  1


 

August Heinrich Beckedorf wurde am 18.12.1896 als Sohn von August und Charlotte Beckedorf in Feggendorf/Preussen geboren. Die Familie Beckedorf lebte seit 01.05.1915 in der Knickstr. 41 in Barsinghausen (Königreich Hannover, zu der Zeit bereits Teil vom Königreich Preußen). Eine enge Freundschaft verband Beckedorf mit Wilhelm Becker und Karl Jördens, die ebenfalls beide in Barsinghausen wohnten. Karl Jördens war Königlicher Bergschmied, musste jedoch im Kriegsjahr 1917 als Matrose auf S.M.S. Frankfurt Dienst tun. Auch in den 4 schweren Kriegsjahren herrschte regelmäßiger Brief- und Kartenkontakt. Die Karten und Photos finden Sie in der Bildergalerie von August Beckedorf.


Im Großen Krieg

1915

Der Drang zum technischen Beruf veranlasste den gelernten Schlosser bereits 1915 sich als Mechaniker in der jungen deutschen Fliegertruppe zu melden. Vom 23.07.1915 - 26.10.1915 wurde er und sein Freund Wilhelm Becker bei der Fliegerersatzabteilung 5 (FEA 5) in Hannover zum Flugzeugmechaniker ausgebildet. Im Anschluss kam August Beckedorf´s erster Fronteinsatz bei der Artillerie-Feldflieger-Abteilung 207 (FA 207A) vom 26.10.-12.11.1915. Nach 2 Wochen am 12.11.1915 wurde er zum Armeeflugpark 3 (AFP 3), damals bereits in Frankreich stationiert, versetzt. In der FEA wurde das fliegerische Personal ausgebildet. Dann wurden die Soldaten zum AFP einer Armee an die Front versetzt. Dort warteten sie, bis eine Front-Abteilung einen Bedarf an fliegerischen Personal bekundete.

1916

Beckedorf war vom 12.11.1915 - 11.12.1916 an der Front in der Champagne eingesetzt. In dieser Zeit merkte er, dass sein sehnlichster Wunsch dem Fliegen gilt. August Beckedorf reagierte sofort und reichte im Jahr 1916 den Antrag ein, als Fliegerschütze ausgebildet zu werden.

1917

August Beckedorf blieb beim AFP 3 bis 12.02.1917. Nach langem Warten wurde er am 13.02.1917 zur Fliegerersatzabteilung 2 (FEA 2) nach Schneidemühl / Pommern kommandiert. In den 2 Monaten Ausbildung wurde er hauptsächlich mit dem Maschinengewehr sowie in technischen Details unterrichtet. Am 13.04.1917 erfolgte die Kommandierung zur Fliegerersatzabteilung 4 (FEA 4) nach Posen / Westpreußen. In dieser Ausbildungszeit erlitt Beckedorf eine Kniegelenkversteifung, die ihn vom 22.05. - 14.06.1917 ans Bett fesselte. Das Festungslazarett war für den eifrigen Beckedorf eine Qual. Durch diesen Aufenthalt verschob sich natürlich die Versetzung an die Front.
Kaum wieder hergestellt, musste er sich am 15.06.1917 bei der Fliegerschießschule in Asch (FS Asch) einfinden. Die Fliegerschießschule Asch in Belgien wurde am 16.04.1917 von der Fliegerersatzabteilung 5 Hannover aufgestellt und existierte bis Kriegsende. Hier absolvierte August Beckedorf die Ausbildung zum Fliegerschützen. Am 07.08.1917 wurde Beckedorf nochmals zur Fliegerersatzabteilung 4 (FEA) nach Posen versetzt um seine Ausbildung bzw. das im Juni durch die Krankheit Versäumte, abzuschließen.

Wieder an der Front:

Am 13.09.1917 wurde der stolze Fliegerschütze August Beckedorf an die Front nach Flandern zum Armeeflugpark 4 versetzt. Bereits am 23.09.1917 erfolgte die Kommandierung zur Schutzstaffel 24b (SchuSta 24b). Bei der Schutzstaffel erfolgte die Beförderung zum Gefreiten. August Beckedorf war zu diesem Zeitpunkt keine 21 Jahre alt.
Am 09.10.1917 erfolgte seine Kommandierung zur Schutzstaffel 10 (SchuSta 10). Die Schutzstaffel 10 war zu dieser Zeit in Wareghem (Belgien) stationiert. Im Dezember 1917 wurde die Staffel nach Esraufourt (Frankreich) versetzt, wobei am 10.12.1917 diese Gruppenaufnahme entstand. An diesem Tag kam auch ein neuer Staffelführer. Es war der Oberleutnant Heinz-Hellmuth von Wühlisch, der während des 2. Weltkrieges den Rang eines Generalleutnant der Luftwaffe bekleidete.
8 Tage später, am 18.12.1917 war August Beckedorf 21. Geburtstag und er schoss über Hesbicourt ein feindliches Flugzeug ab. Es war sein erster bestätigter Luftsieg.

Sein Flugzeugführer war Uffz. Hermann Märzhäuser (Foto 1).

Weitere Informationen über Uffz. Märzhäuser finden Sie hier.
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1918

Im Januar 1918 zog sich August Beckedorf bei einem Beobachtungsflug in 4500 Meter Höhe empfindliche Gesichtserfrierungen zu. Auf der Fotorückseite vermerkte er ironisch: „Armer Franz, was wird das Mädel dazu sagen!“ (Franz = Spitzname des Fliegerschützen). Die SchuSta 10 lag im März in Bertry (Frankreich). Durch den Tod von Hermann Märzhäuser bekommt Beckedorf im März einen neuen Flugzeugführer. Es ist der Unteroffizier Konstantin Winkler, der seit 17.01.1918 Angehöriger der Schutzstaffel 10 ist. Beide bilden eine harmonische Fliegerehe, was ein Foto vom März 1918 zeigt.

Weitere Informationen über Uffz. Winkler finden Sie hier.
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Aufgrund seiner bisherigen guten Leistungen bei der Staffel wurde ihm im April 1918 das eiserne Kreuz 2. Klasse, sowie das (preußische) Fliegerschützenabzeichen verliehen. Auch erfolgte endlich die Beförderung zum Unteroffizier.
Im Mai 1918 lag die - inzwischen zur Schlachtstaffel 10 umgenannte - Staffel wieder in Belgien (Ort Kortryh).
Im August 1918 bekommt der Fliegerschütze Beckedorf einen neuen Flugzeugführer, Vizefeldwebel Binnewald. Beckedof und Binnewald fliegen einen Halberstädter Typ Cl IV. Binnewald hatte zu diesem Zeitpunkt auch einen bestätigten Luftsieg aufzuweisen. Am 27.05.1918 hatte er in der Nähe von Serches bereits bei der SchlaSta 10 einen Gegner abgeschossen. Hierbei gibt es verschiedene Überlieferungen. Das Nachrichtenblatt beschreibt den Abschuss eines Salmson Zweisitzer Flugzeuges, der Kofl 7 Armeebericht den Abschuss eines Fesselballons. Sein Fliegerschütze war Gefreiter Lins.

Vom 26.08.1918 bis 08.09.1918 ist August Beckedorf auf Urlaub in der Heimat.

Auf jeden Fall verdient dieser tapfere Fliegerschütze Achtung und Anerkennung. Er riskierte täglich sein Leben und war auf die Geschicke seiner Piloten angewiesen.

August Beckedorf überlebte den ersten Weltkrieg und auch den 2. Weltkrieg. Er stirbt am 13.04.1970 im Alter von 73 Jahren in Gahrden bei Hannover.

Wir haben ihn nicht vergessen. 

Der Verfasser

 

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